Runde 1: Schnitzel gegen Aubergine

DER Mann und ich sind schon so lange zusammen, dass man dem anderen nichts mehr vormachen kann. Wir kennen und durchschauen uns schon sehr gut, was ich sehr oft süß finde, aber auch oft bedauere. Geheimnisvoll ist einfach nicht mehr drin.

Als wir noch nicht lange zusammen waren, meinte DER Mann, ER würde mal für mich kochen. Das - glaube ich -  ist eine Masche, die viele Männer anwenden. Eine Art Pfauenrad, um die eigenen häuslichen Eigenschaften zu präsentieren und zu zeigen, dass das kulinarische Glück dem anderen am Herzen läge. Die Frau soll ja nicht denken, dass sie ab sofort einen bekochen muss -  als neue Mama irgendwie. Diese "Ich koche für Dich"- Masche also, mit einem "Lass Dich überraschen" gepaart, prophezeite mir: 1. DER Mann hat ein Repertoire und  2. es total drauf.

Ich hatte von anderen Männern mit ähnlicher Masche etwas wie "Scharfe Garnelen" (nie bekommen) oder "Mein Lamm"(irgendein Film) gehört oder von einer Freundin, die den Spieß umgedreht hatte und neben Sauerkraut auch passenden Durchfall servierte. Bei ihm. Wegen des Sauerkrauts. Er musste schnell heim. Was nicht ihr Plan war.

Jedenfalls: sechs Jahre schon ist es her, da kam DER Mann mit einer vollen Einkaufstüte, es wurde Hackfleisch angebraten, auf Brötchenhälften drapiert, Scheibe Gouda, in den Ofen! Gekocht. Lass es Dir schmecken!

Ich war sehr verknallt und für IHN war DAS kochen. Ich drückte etwas Ketchup drauf und stellte mir vor, es sei ein Cheeseburger. An diesem Tag wurde mir klar: So was möchte ich nicht und daher werde ich ab sofort kochen. Was mir nicht klar war (heute kenne ich DEN Mann besser): ER hat ein Zeichen gesetzt, auf seine eindringende subtile Weise. Das Zeichen sagt: Ich staubsauge gern, aber lass mich aus der Küche.

Seitdem ist das auch so. Ich glaube manchmal, dass er sich  Mühe gibt, auch da ein Zeichen zu setzen, aber das ignoriere ich meistens.

Gestehen muss ich nun - und es beruhigt mich, dass es offenbar vielen Freundinnen so geht- dass die Gewohnheiten in Sachen Essen vom MANN gewonnen haben. Ich denke, es ist weniger Faulheit als Resignation. Wenn ER keinen Nachschlag will oder mir erzählt "ich habe heute irgendwie keinen Hunger", weiß ich bescheid.

DER Mann kann da nämlich stur sein, wenn es um ein Stück Kohlrabi geht. Von Fenchel ganz zu schweigen. Ein "Probiere es doch wenigstens mal!" artet immer in der Diskussion aus, warum man eigentlich etwas probieren sollte, wenn man vorher doch schon weiß, dass man es nicht leiden kann.

Das Credo DES Mannes  also lautet: FLEISCH. Nicht jedes, aber am liebsten. Ich nenne seinen Geschmack "Kindergartenessen", weil die Gerichte in Frauenzeitschriften unter "Was Kinder mögen" immer sein Abnicken bekommen. Das einzige, was mir hilft: ich bin nicht alleine.

Der Plan ist jetzt, sich Sachen zu überlegen, die mal die Gemüseration wieder nach oben pushen, trotzdem aber dem verwöhnten Gaumen DES Mannes genüge tragen. Und daher habe ich oben abgebildete Suppe gemacht. Fleisch für ihn, Karotten für mich, Spätzle für alle. Am Ende landeten seine Karotten aber bei mir im Teller, ich habe ihm mehr Fleisch gegeben, eigentlich hätte ich es mir sparen können.

Ich setzte also wieder zu der Diskussion an.

"ich habe mir überlegt, es wäre doch nett, wenn wir 1x in der Woche ohne Fleisch essen."

"Das kannst Du mir nicht antun," sagt ER, "ich hab doch erst mit dem Rauchen aufgehört". Was stimmt.

Es geht also weiter... In: Schnitzel gegen Aubergine Teil II

 


Ein Nachtrag wegen einer Anfrage (wie ich mich freue);

Das Rezept:

250g Rindergulasch

1 Suppengrün

2 Zwiebeln                                               in einen Suppentopf geben und leicht anschwitzen. Mit warmen Wasser

                                                                auffüllen. Ich nehme immer etwas Biobrühe dazu, muss man aber nicht.

                                                               Super gut mitkochen kann man die Stengel von der Petersilie.                   

Dann nur leicht köcheln lassen für 2-3 Stunden.

Am Ende 1 Pkg. Spätzle aus dem Kühlregal dazugeben, Die Suppe erwärmt sie in wenigen Minuten.

 


Der Kampf geht weiter, Kerstin <3

Kommentar schreiben

Kommentare: 0