La vie en rose -  Apfelrosen

Meine Kollegen können ein Lied davon singen: Jeden Dienstag-  vielleicht auch schon montags- beginnt bei mir das Nölen: "was bitte soll ich am Mittwoch im cooking - club machen?" Diese ganzen Bedingungen, die der Kurs an mich stellt und ich auch an mich selbst, sind nicht gerade gering. Ich erwähnte schon mal: keine Gefahren durch Herd und Pfanne, fertig und aufgeräumt in 60 Minuten, ein Ergebnis, das schmeckt und transportiert werden kann (nicht im Glas, weil das hatten wir schon erfolglos) und das alle bewerkstelligen können (Hindernisse sind teilweise nicht kalkulierbar wie Äpfel schälen) plus der Anspruch an sich selbst. Diese Woche war ich schon wieder genervt, weil ich zwar eine Idee hatte, meine Lolly - Sticks aber, die ich dafür bestellt hatte, natürlich unnatürliche 6 Tage brauchten für etwa 400km Transportweg und nicht rechtzeitig für ihren Einsatz in der Schule ankamen. Das bedeutete:  improvisieren und am Dienstag Nachmittag auf dem Weg in den Supermarkt überlegen, was wir machen könnten. Letzte Woche übrigens haben wir passend zur EM Deutschlandspieße aus Käse, Tomaten und dunklen Trauben gemacht (leider ohne Bild).

Zum Glück aber hatte ich schon mal irgendwo diese Idee mit den Apfelteilchen gesehen, die aussehen als seien sie Rosen. Und der Materialaufwand ist wirklich gering: Äpfel und Blätterteig aus dem Kühlregal.

Äpfel waren sogar im Angebot.

Und an diesem Tag lief wirklich alles wie am Schnürchen und es entstanden diese doch ansehnliche Blumen oder Rosen.


Apfelrosen

 2 Äpfel waschen. Dünne Scheiben von den ungeschälten(!) Apfel schneiden. Wenn man das von beiden Seiten macht, bleibt nur noch das Gehäuse und der Stiel über.

Blätterteig ausrollen, von der längeren Seite aus den Teig etwa 3cm breite Streifen schneiden.

Apfelscheiben so auf die Streifen legen, dass sie nur zur Hälfte auf dem Teig liegen.

Den Teigstreifen der Länge nach einschlagen. Ein Teil der Apfelscheibe liegt quasi zwischen dem Teig. Dann aufrollen. Dabei brechen die Apfelscheiben teilweise, was aber nicht schlimm ist.

Bei 220Grad etwa 15Minuten in den Ofen.


Blätterteig, habe ich mal wieder gemerkt, verzeiht einiges. Er ist das Gegenteil zur Buttercreme. Die Kinder fanden es grooooßartig, und da wegen des Unwetters (schätze ich), ein paar Kinder nicht kamen bzw. früher geholt wurden, gab es mehr für alle und jeder konnte 3-4 Rosen machen. Und da es ja in manchen Augen nicht süß genug sein kann, wurden die Rosen mit Zuckerguss oder Puderzucker versehen.

Fazit: Ich war glücklich, die Kinder sowieso und die Mütter auch. Alles super!

La vie en rose. Manchmal...

Dabei habe ich eben beschlossen: Meine Kollegen werden auch welche bekommen. Jeder Freitag ist bei uns der fat friday, bei dem Kollegen der Reihe nach was zum Essen mitbringen, und da ich die Woche dran bin, werde ich es mal (in einer anderen Variante) ausprobieren. Hoffentlich mit Photo.

Schönes Wochenende, Kerstin <3

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Platz da für Lewis Gurkelton!

Heute im Koch-Club wirklich echt soo entspannt. Wir haben heute "funny Sandwiches" gemacht oder racecar- Brötchen und es ging einfach, die Kinder können es heute Abend essen, kein Herd, wir sind pünktlich gegangen, alle waren glücklich, ich besonders! Die Brötchen sind echt süß UND gesund und die Kinder haben sich beim Verzieren die ganze Zeit Gurke und Tomate in den Mund gestopft! Also: ein Brötchen nach Belieben belegen - wir hatten heißgeliebte Bärchen-Wurst, Käse, Salat und Frischkäse. Dann mit Zahnstochern zusammenstecken und aus Gurken Räder machen (die Radieschenradkappen geben Stabilität), eine Fahne aus Käse (ein Schüler hat Arme gemacht aus Zahnstochern (ich dachte erst, es seien Waffen, aber er hat eben sehr dünne Arme). Der Rennfahrer selbst ist aus Gurke, er hat einen Tomatenkopf und einen Helm aus Radieschen. Fertig ist der Radieschen- Niki- Lauda oder: Lewis Gurkelton!

Einen kleinen Unfall gab es dann doch: L. hat sich an der Verpackung von der Bärchenwurst geschnitten. Jede Hürde kann ich doch nicht umschiffen,,,

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Nur nichts mit Strom...

Ich glaube, meine Kollegen sind schon genervt, da ich jede Woche das gleiche sage: "Was soll ich bloß am Mittwoch machen? Überlegt Euch mal was!" Meine Mutter, die auch mal einen Tipp parat hat, wurde zuletzt disqualifiziert, denn für sie ist das alles kein Problem. Für sie essen die Kinder alles. Und wenn ich ihr erzähle, dass ihre Idee "Ziegenkäse-Kürbis-Tarte" nicht soo die Idee ist, versteht sie das null. Wie gesagt: "Das geht doch fix". Mama also draußen.

Heute frage ich eine Kollegin, die ich seltener sehe und deren Reich die Schulküche ist, ob sie nicht was weiß für meinen Club, was ich machen könnte. Und bevor sie loslegt, sage ich; aber ohne Strom! Denn (ECHT!) gibt es Strom, gibt es Tränen. Heiße Pfannen werden angepatscht, heiße Bleche ("es war nur gaaaaaaanz kurz") gestreift. Aber ich habe keine Lust auf Drama, schon gar nicht auf TK-Brokkoli umfunktioniert als Kühlpack, Tränen...

Daher auch (und das kann man echt nicht Rezept nennen) gab es Obstboden. Den Guss habe ich gemacht, alle mussten sich in eine Reihe stellen und ich habe es begossen mit (sie nannten es so) Icing. Oma hätte Obstboden mit Gelantineguss gesagt. Ich frage mich, inwiefern ich das in die Höhe schrauben kann, denke ich an Wraps (gibt es die Woche), Popcorn (wobei Herd), oder Sandwiches getarnt als "wir schnitzen es als Spongebob". Die Gefahr "Messer" muss ich halt noch tachieren.

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Zuckerbetäubungen

Ich lerne, ich lerne! Ich verstehe Kinder immer besser... Ihre Denke! Das Pfirsichinferno vergesse ich mal. Diesmal machen wir etwas, was ich als Kind mochte: Pfannkuchen vom Blech, ähnlich der Turbokirschrolle. Kein gewöhnlicher in der Pfanne, denn das würde bedeuten: eine heiße Pfanne, spritzendes Fett,  Tränen trotz "FASST IMMER NUR AM STIEL AN!".

Als ich aber zur Küche laufe,  wo die Kinder schon warten und "Was machen wir heute?" rufen, habe ich erste Zweifel. Denn eigentlich sollte man die Eier trennen und Eischnee aufschlagen. Ich beschließe gleich, das wegzulassen. Was sich als clever herausstellt, denn manche scheitern am Ei an und für sich.

An einem gewissen Moment aber bin ich sicher: heute schaffe ich es pünktlich raus, alles wird pünktlich fertig und gespült sein. Kein am Ende erst gesehenes Chaos oder meine Mädelsclique, die 5 Minuten vor Ende fragt, wann ihre Muffins in den Ofen kommen. Und zum Glück kommt immer die Putzfrau nach uns, denn der Boden klebt immer, egal was wir machen. Wahrscheinlich kann die arme Putzfrau bald zu Wetten dass...? gehen und am Boden erraten, was gebruzzelt wurde.

Die ersten machen also ihren Teig, wir schieben ihn aufs Blech und ich merke, dass mein heimisches Blech kleiner ist als das in der Schule. Nur eine kleine Teigpfütze ist zu sehen. M. sieht mich klagend an (wenn ich überlege, schaut er immer so. Ich glaube, dass ist seine Masche). Er schaut also klagend und fragt: "und das ist für uns 3 in der Gruppe?" "Ähm, ja...! " ich versuche souverän zu antworten und erzähle was von unterschiedlichen Blechgrößen. Da noch Eier da sind und Mehl sowieso immer, machen wir einfach noch mehr Teig und machen, was ich im echten Leben NIE machen würde: wir kippen ihn einfach dazu.  Bei den anderen Gruppen, die noch nicht so weit sind, weil sie immer diskutieren, wer was macht und wie lange, kippe ich schnell etwas Backpulver hinein und hoffe, dass das Ergebnis verzeiht.

Wir also holen nach 12 Minuten den Kirschpfannkuchen von M. raus und: es sieht schrecklich aus. Man sieht die Struktur der beiden Teige, das Mehl hat geklumpt. M. setzt sein vorwurfsvolles Gesicht aus. Er sagt: "Das ist es jetzt also?"

"Nein, M.! Natürlich nicht!" und ich packe die Mary Poppins raus, die selbst Lebertran mit etwas Zucker zur Köstlichkeit macht. "Wir machen jetzt ganz viel Puderzucker drauf!"

Mein Kollege O. schneit herein, er will was ab haben, denn es riecht nach Kuchen in der Schule. Ich schicke ihn zu M., der gerade seine Rolle mit Puderzucker be(s)täubt.

Der Kollege schaut sie sich an, will nicht. Leiser (eigentlich lauter als mir lieb ist) sagt er: "Das esse ich nicht, sieht ja komisch aus!" Wahrscheinlich ist er zu alt für den Zuckertrick!

 

Am Ende noch heute das obligatorische Foto mit I. und diesmal auch neu dabei C. auf dem Bild mit dem Albtraumknopf.

Als ich rausgehe, steht vor der Schule I. und schiebt sich gerade was zu essen in den Mund. "Das ist aber nicht das aus dem Club", sage ich. "Nein, hat Mama gemacht!", sagt I. Und da I.s Mama kein Deutsch kann und aus Indien kommt, denke ich und sage: "Oh, you could visit us and cook with us!" und finde meine Idee super, ich denke an Curry und Teigtaschen. I.s Mama wohl aber nicht und denkt, ich will, dass sie für mich kochen soll. Zuhause. und sagt: "I can visit and cook for you if you want!" Mit gespielter Höflichkeit. Ich versuche mich herauszuwinden, aber die Situation scheint gegessen... Vielleicht deckt sich das Missverständnis irgendwann auf und wir machen was tolles Indisches und der Currytraum wird wahr!

 

 

ALBTRAUM
ALBTRAUM

Nächstes Mal? Mal sehen... F. will einen Salat, aber eher nur sie... Kerstin <3

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Pfirsiche und die Wucht einer Kettenreaktion

Spätestens seit ich mit DEM Mann zusammen bin, ist mir am eigenen Leib bewusst, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Bei dem meisten Sachen legt auch ER seine Stirn in Falten und denkt, dass ich mir mit IHM einen Spaß erlaube. Hirse zum Beispiel ("Ja, genau!"), aber auch schon weit weniger Exotisches wie Gemüselasagne, SEINE Frage wäre nur: "Warum?"

Wie auch immer: Frischkäse - musste ich schon leidlich erfahren- und Schinken sind nichts, "NEIN!, AUF KEINEN FALL!" was für die Kinder im Koch-Club. Es sei denn, der Schinken liegt in gleichen Mikrostücken geschnitten in der Packung, Das geht. Wo der Unterschied ist, frage ich nicht, schließlich sind die Kinder um die 8Jahre alt. Die Begründung wäre in jedem Fall bizarr. Eine Freundin , schon mit drei Kindern an ihrer Seite, könnte Bücher mit Begründungen füllen, warum manches geht und anderes NIEMALS.

Dieses Mal also dachte ich, mal was ohne Herd und diesen Albtraum von Versorgungsknopf, der die Herde überhaupt mit Strom versorgt. Der muss am Ende immer ausgestellt werden, damit nichts passiert. Die andere Lehrerin ist schon zwei Mal von Zuhause wieder in die Schulküche geeilt, weil sie unsicher wurde. Daher fotografiere ich ihn immer am Ende zusammen mit I., damit ich auch im entfernten Heim weiß, dass die Schule nicht meinetwegen in Flammen aufgeht.

Heute also bleibt die Küche kalt und wir machen es mal ohne...

Da ich nette Plastikschalen, die wie Glas aussehen, preisgünstig erstanden habe, dachte ich, wäre es doch eine großartige Idee, eine Art Kindertiramisu zu machen. In den Schalen könnten es die Kinder gut transportieren. Dazu kein Knopf, keine Brandblasen, keine Tränen. Eine sichere Bank dachte ich.

Also erkläre ich fix: Eine Lage Löffelbiskuits, dann von Euch klein geschnittene Dosenpfirsiche und dann macht ihr einen Quark drauf, den ihr aus Magerquark, Schmand, Zucker und etwas Saft anrührt.

Grade an der Pfirsichstelle macht es BÄM! und L. sagt: "iiiiiiiihhhhhh!" - Ganz laut: "ihhhhhhhhhh!"

"Was ist ihhhhh?", frage ich, selbst verdutzt. "Pfirsiche esse ich nicht!", und nicht nur L., sondern die meisten Jungs stimmen ein. Kettenreaktion. "Nein, auf keinen Fall." Ich ertappe mich, dass ich die schlimme Erwachsenenfrage stelle, bei der man sich geschworen hat, sie selbst nie zu stellen: "L., hast du es schon mal probiert?" - "Nein", sagt der, "und das weiß ich auch so!" Ich schäme mich grade für meine Frage, da stupst mich ein Mädchen an: "Ich glaube, ich mag das nicht!" und zeigt auf den Quark.

Und fragt mich: "Was soll ich jetzt tun?" Ich stelle ihr die "Hast Du schon...?"- Frage erst gar nicht.

Am Ende  haben wir folgende Ergebnisse: das Bild wie es aussehen kann von M. gemacht, aber auch für Gegner von Pfirsichen  ist die Variation mit Orangen möglich (es standen noch welche von der Kollegin da, wahrscheinlich geht es mit jeder anderen Frucht, die in der Küche noch rumgestanden wäre) sowie Pfirsiche und Kekse als Duett oder Kekse pur. Geschmäcker sind eben verschieden. Daher auch die Ergebnisse. Die selbst eingerührten Zuckermengen waren auch stark schwankend. Nachdem das Chaos aber beseitigt ist, kommt I. "Du musst den Knopf noch fotografieren!" Das muss ich heute wirklich nicht, wenigstens der Plan ist aufgegangen.

 

Übrigens meinte eine nette Kollegin, als ich ihr davon erzählte: "Was? Dosenpfirsiche? Das isst doch jeder..." . Tja...

 

Mal wieder falsch gedacht, trotzdem: liebe Grüße, Kerstin <3

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